Gündogan: „Teilweise wurde die Grenze zum Rassismus überschritten“

Der deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan hat sich zu den aktuellen Geschehnissen rund um das Foto von Messt Özil und ihm mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan geäußert. „Ist es kein Rassismus, wenn ein deutscher Politiker auf Facebook schreibt: ‚Die deutsche Fußball-Nationalelf: 25 Deutsche und zwei Ziegenficker?‘ So etwas muss man als Rassismus benennen“, sagte der 27-Jährige über die verbalen Entgleisungen eines SPD-Politikers. Auch zu Oliver Bierhoff hat sich Gündogan geäußert, der nach eigenen Angaben immer hinter ihm stand. „Im Trainingslager sind Mesut und ich zu Oliver Bierhoff gegangen. Ihn schätze ich sehr, und er stand immer hinter mir.
Wir haben ihm gesagt, dass wir jederzeit gesprächsbereit sind, sollte es Fragen oder Redebedarf innerhalb der Mannschaft oder bei den Betreuern geben. Wir haben angeboten, uns mit jedem, der das im Team will, über die Thematik insgesamt zu unterhalten. Oliver Bierhoff hat dieses Angebot in einer Mannschaftssitzung auch vorgetragen“, so Gündogan. Während der Mahlzeiten sei es vereinzelt von Spieler zu Fragen gekommen, wo es zum Austausch kam. „Und wir haben darüber gesprochen. Innerhalb der Mannschaft, glaube ich deshalb, hätte man nicht mehr machen können. Dass sich nicht jeder von den Spielern und Funktionären öffentlich vor uns gestellt hat, kann ich verstehen. Jeder hatte auch Angst, etwas Falsches zu sagen. Ich habe das nie verlangt. Dass wir beide mit zur WM gefahren sind, zeigt mir aber, dass die Mannschaft hinter uns stand. Der Mannschaftsrat hätte das sonst sicher angesprochen.“

Gündogan über Özil: „Hätte es anders gemacht“

Ein Rücktritt, wie es Özil bevorzugt hat, kommt für den Kicker jedoch nicht in Frage. „Mir ist es wichtig, mit 27 Jahren nicht aufgrund einer schwierigen Phase, die ich persönlich durchlaufen habe, alles hinzuwerfen. Die WM war leider ein großer Misserfolg. Doch es geht für mich nicht allein um Wiedergutmachung: Ich bin nach wie vor stolz, für Deutschland aufzulaufen. Ich weiß auch, was ich dem DFB in meiner Karriere zu verdanken habe“, erklärte der Spieler von Manchester City.

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