Wenige Tage nach dem verdienten 2:4 gegen die Niederlande ist Deutschland in der EM-Qualifikation wieder auf Kurs. Das DFB-Team siegte mit 2:0 in Nordirland und löste damit die Briten als Tabellenführer ab. Insbesondere in der zweiten Halbzeit überzeugte die Elf von Bundestrainer Jogi Löw. Insgesamt waren die Spiele allerdings keine Versicherung dafür, dass sich Deutschland ernsthafte Hoffnungen auf den EM-Titel machen darf. Dies sah auch Löw so, der nach der Partie erklärte, man befinde sich in einem Lernprozess.

Spielbericht: Traumtor bringt Deutschland auf Kurs

Nordirland kam deutlich besser als Deutschland in die Partie. Es war an Manuel Neuer, den Rückstand in der ersten Viertelstunde gleich mehrfach zu verhindern. Gut für Löw und Deutschland: Der Bayern-Keeper scheint tatsächlich immer mehr zu seiner Form zurückzufinden. Nach etwa 20 Minuten hatte sich die deutsche Nationalmannschaft freigeschwommen. Eigentlich hätte sie nach einem Handspiel der Nordiren im eigenen Strafraum einen Elfmeter erhalten müssen, der ihr allerdings verwehrt wurde.

In der zweiten Halbzeit wurde Deutschland dann deutlich besser. In der Kabine hatte es offenbar heftig gescheppert. Die Belohnung folgte schnell: Marcel Halstenberg brachte das DFB-Team per Traumtor in der 48. Minute in Führung. Der Leipziger nahm eine Flanke direkt Volley und zimmerte das Ding unhaltbar in den Winkel. Nun war Nordirland sichtbar überfordert: Die Briten wussten nicht, wie sie mit dem unerwarteten Rückstand umgehen sollten. Marco Reus, Timo Werner und auch Serge Gnabry hatten in den folgenden Minuten alle mehrfach die Gelegenheit, die Führung auszubauen. Sie vergaben diese Chancen allerdings viel zu freimütig. Nordirland konnte kaum für Entlastung sorgen.

Entschieden wurde die Partie jedoch erst in der Nachspielzeit: Der eingewechselte Kai Havertz bediente Gnabry per Steilpass. Dieser ließ sich nicht lange bitten und erhöhte auf 2:0 (90.+2). Deutschland hält mit 12 Punkten aus fünf Spielen den Schlüssel zur EM 2020 in den eigenen Händen. Ein Selbstläufer ist das Ganze jedoch nicht.